Die Weltgesundheitsorganisation hielt am Freitag eine Krisensitzung ab, um den jüngsten Ausbruch der Affenpocken zu erörtern, einer Virusinfektion, die häufiger in West- und Zentralafrika auftritt, nachdem in Europa über 100 Fälle bestätigt oder vermutet worden waren.
Bei dem Ausbruch, der laut Deutschland der größte in Europa aller Zeiten ist, wurden Fälle in mindestens neun Ländern gemeldet – Belgien, Frankreich, Deutschland, Italien, den Niederlanden, Portugal, Spanien, Schweden und dem Vereinigten Königreich – sowie in den Vereinigten Staaten, Kanada und Australien.
Die Krankheit wurde erstmals bei Affen festgestellt, verbreitet sich typischerweise durch engen Kontakt und hat sich außerhalb Afrikas nur selten ausgebreitet, sodass diese Fallserie Besorgnis ausgelöst hat.
Affenpocken äußern sich typischerweise klinisch durch Fieber, Hautausschlag und geschwollene Lymphknoten und können zu einer Reihe medizinischer Komplikationen führen. Die Krankheit heilt in der Regel von selbst aus und die Symptome halten 2 bis 4 Wochen an. Schwere Verläufe sind möglich.
Bis Samstag seien 92 bestätigte Fälle und 28 Verdachtsfälle von Affenpocken aus zwölf Mitgliedsstaaten gemeldet worden, in denen das Virus nicht endemisch sei, teilte die UN-Agentur mit und fügte hinzu, dass sie in den kommenden Tagen weitere Leitlinien und Empfehlungen für die Länder herausgeben werde, wie die Ausbreitung der Affenpocken eingedämmt werden könne.
„Die verfügbaren Informationen deuten darauf hin, dass die Übertragung von Mensch zu Mensch unter Menschen stattfindet, die in engem Körperkontakt mit symptomatischen Fällen stehen“, so die UN-Agentur. Die Übertragung erfolgt von Mensch zu Mensch durch engen Kontakt mit Läsionen, Körperflüssigkeiten, Atemtröpfchen und kontaminierten Materialien wie Bettwäsche.
Hans Kluge, der WHO-Regionaldirektor für Europa, sagte, die Organisation erwarte im Laufe des Sommers viele weitere Fälle.
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Veröffentlichungszeit: 23. Mai 2022