WHO schlägt Alarm wegen Chikungunya-Fieber, da Ausbruch in Foshan zunimmt

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat angesichts der sich weiter verschärfenden Lage im chinesischen Foshan Alarm wegen des Chikungunya-Fiebers geschlagen, einer durch Mücken übertragenen Krankheit. Bis zum 23. Juli 2025 wurden in Foshan über 3.000 bestätigte Fälle von Chikungunya-Fieber gemeldet, allesamt leichte Verläufe, wie aus dem jüngsten Bericht der lokalen Gesundheitsbehörden hervorgeht.

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Globale Verbreitung und Risiken

Diana Alvarez, Leiterin des Arbovirus-Teams der WHO, erklärte am 22. Juli auf einer Pressekonferenz in Genf, dass das Chikungunya-Virus in 119 Ländern und Regionen nachgewiesen wurde. Schätzungsweise 550 Millionen Menschen sind durch dieses von Mücken übertragene Virus gefährdet, und es besteht die Gefahr großflächiger Ausbrüche, die die Gesundheitssysteme überfordern könnten. Alvarez wies darauf hin, dass vor etwa 20 Jahren ein großer Ausbruch des Chikungunya-Fiebers im Indischen Ozean etwa 500.000 Menschen betraf. In diesem Jahr hat sich etwa ein Drittel der Bevölkerung der französischen Insel Réunion im Indischen Ozean infiziert. Das Virus breitet sich auch in südostasiatischen Ländern wie Indien und Bangladesch aus. Zudem haben europäische Länder wie Frankreich und Italien kürzlich importierte Fälle gemeldet, wobei auch lokale Übertragungen nachgewiesen wurden.

 

Was ist Chikungunya-Fieber?

Chikungunya-Fieber ist eine akute Infektionskrankheit, die durch das Chikungunya-Virus, ein Mitglied der Gattung Alphaviren innerhalb der Familie der Togaviridae, verursacht wird. Der Name „Chikungunya“ stammt aus der tansanischen Sprache Kimakonde und bedeutet „sich verrenken“. Damit wird die gebeugte Haltung der Patienten aufgrund starker Gelenkschmerzen anschaulich beschrieben.

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Symptome

  • Fieber: Nach einer Infektion kann die Körpertemperatur des Patienten schnell auf 39 °C oder sogar 40 °C ansteigen, wobei das Fieber typischerweise 1–7 Tage anhält.
  • Gelenkschmerzen: Starke Gelenkschmerzen sind ein typisches Symptom. Sie betreffen häufig die kleinen Gelenke der Hände und Füße, wie Finger, Handgelenke, Knöchel und Zehen. Die Schmerzen können so stark sein, dass sie die Beweglichkeit des Patienten erheblich beeinträchtigen. In manchen Fällen können die Gelenkschmerzen Wochen, Monate oder sogar bis zu drei Jahre anhalten.
  • Ausschlag: Nach der Phase mit hohem Fieber entwickeln die meisten Patienten einen Ausschlag am Rumpf, an den Gliedmaßen, Handflächen und Fußsohlen. Der Ausschlag tritt normalerweise 2–5 Tage nach Ausbruch der Krankheit auf und hat die Form roter Makulopapeln.
  • Andere Symptome: Patienten können auch unter allgemeinen Myalgien, Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Müdigkeit und Bindehautstauung leiden. In seltenen Fällen können bei einigen Patienten Symptome des Verdauungstrakts wie Appetitlosigkeit und Bauchschmerzen auftreten.

Die meisten Patienten erholen sich vollständig vom Chikungunya-Fieber. In seltenen Fällen können jedoch schwere Komplikationen wie Blutungen, Enzephalitis und Myelitis auftreten, die lebensbedrohlich sein können. Ältere Menschen, Säuglinge und Personen mit Vorerkrankungen haben ein höheres Risiko für Komplikationen.

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Übertragungswege

Chikungunya-Fieber wird hauptsächlich durch den Stich infizierter Aedes-Mücken übertragen, insbesondere der Arten Aedes aegypti und Aedes albopictus, auch als „Blumenmustermücken“ bekannt. Diese Mücken infizieren sich durch den Stich eines Menschen oder Tieres mit Virämie (Vorhandensein des Virus im Blut). Nach einer Inkubationszeit von 2–10 Tagen in der Mücke vermehrt sich das Virus und gelangt in die Speicheldrüsen der Mücke. Sticht die infizierte Mücke anschließend einen gesunden Menschen, wird das Virus übertragen und verursacht eine Infektion. Es gibt keine Hinweise auf eine direkte Übertragung von Mensch zu Mensch. Die Krankheit kommt typischerweise in tropischen und subtropischen Regionen vor. Ihre Ausbreitung hängt eng mit saisonalen Klimaveränderungen zusammen und erreicht nach der Regenzeit oft einen epidemischen Höhepunkt. Der Grund dafür ist, dass die erhöhten Niederschläge den Aedes-Mücken mehr Brutstätten bieten, ihre schnelle Vermehrung fördern und somit die Wahrscheinlichkeit einer Virusübertragung erhöhen.

Nachweismethoden

Labortests spielen eine entscheidende Rolle bei der genauen Diagnose des Chikungunya-Fiebers.

Virenerkennung

Mittels Reverse-Transkriptase-Polymerase-Kettenreaktion (RT-PCR) lässt sich Chikungunya-Virus-RNA in Serum oder Plasma nachweisen und so die Diagnose bestätigen. Die Virusisolierung aus dem Patientenserum ist ebenfalls eine Bestätigungsmethode, allerdings aufwändiger und zeitintensiver.

Antikörpernachweis

  • Chikungunya-IgM-Test: Dieser Test kann IgM-Antikörper nachweisen, die spezifisch für das Chikungunya-Virus sind. IgM-Antikörper treten in der Regel fünf Tage nach Ausbruch der Krankheit im Blut auf. Es können jedoch auch falsch-positive Ergebnisse auftreten, daher müssen positive IgM-Ergebnisse oft durch neutralisierende Antikörpertests zusätzlich bestätigt werden.
  • Chikungunya IgG/IgM-Test: Dieser Test kann sowohl IgG- als auch IgM-Antikörper gleichzeitig nachweisen. IgG-Antikörper treten später auf als IgM-Antikörper und können auf eine frühere Virusexposition hinweisen. Ein signifikanter Anstieg der IgG-Antikörpertiter zwischen den Seren der akuten Phase und der Rekonvaleszenzphase kann die Diagnose ebenfalls unterstützen.
  • Kombitests:

Zika-Virus-Antikörper-IgG/IgM-Test: Kann verwendet werden, wenn zwischen Chikungunya- und Zika-Virusinfektionen unterschieden werden muss, da es sich bei beiden um durch Mücken übertragene Krankheiten mit einigen überlappenden Symptomen handelt.

ZIKA IgG/IgM + Chikungunya IgG/IgM Kombitest: Ermöglicht den gleichzeitigen Nachweis von Antikörpern gegen Zika- und Chikungunya-Viren, was in Gebieten nützlich ist, in denen beide Viren zirkulieren könnten.

Dengue NS1 + Dengue IgG/IgM + Zika IgG/IgM KombitestUndDengue NS1 + Dengue IgG/IgM + Zika + Chikungunya Kombitest: Dies sind umfassendere Tests. Sie können nicht nur Chikungunya- und Zika-Viren, sondern auch Dengue-Virusmarker nachweisen. Da Dengue, Chikungunya und Zika alle durch Mücken übertragene Krankheiten mit ähnlichen Symptomen im Frühstadium sind, können diese Kombinationstests eine genaue Differentialdiagnose ermöglichen. Die folgende Tabelle fasst die wichtigsten Aspekte dieser Tests zusammen:

 

Testname Erkennungsziel Bedeutung
Chikungunya-IgM-Test IgM-Antikörper gegen das Chikungunya-Virus Diagnose im Frühstadium, weist auf eine kürzlich erfolgte Infektion hin
Chikungunya IgG/IgM-Test IgG- und IgM-Antikörper gegen das Chikungunya-Virus IgM für eine kürzlich aufgetretene Infektion, IgG für eine vergangene oder frühere Exposition
Zika-Virus-Antikörper-IgG/IgM-Test IgG- und IgM-Antikörper gegen das Zika-Virus Diagnose einer Zika-Virusinfektion, nützlich für die Differentialdiagnose mit Chikungunya
ZIKA IgG/IgM + Chikungunya IgG/IgM Kombitest IgG- und IgM-Antikörper gegen Zika- und Chikungunya-Viren Gleichzeitiger Nachweis zweier verwandter, durch Mücken übertragener Virusinfektionen
Dengue NS1 + Dengue IgG/IgM + Zika IgG/IgM Kombitest Dengue-NS1-Antigen, IgG- und IgM-Antikörper gegen Dengue- und Zika-Viren Die Erkennung von Dengue-Fieber und Zika hilft bei der Unterscheidung von Chikungunya
Dengue NS1 + Dengue IgG/IgM + Zika + Chikungunya Kombitest Dengue-NS1-Antigen, IgG- und IgM-Antikörper gegen Dengue-, Zika- und Chikungunya-Viren Umfassender Nachweis der drei wichtigsten durch Mücken übertragenen Virusinfektionen

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Differentialdiagnose

Das Chikungunya-Fieber muss aufgrund seiner überlappenden Symptome von mehreren anderen Krankheiten unterschieden werden:

  • Dengue-Fieber: Im Vergleich zum Denguefieber ist die Fieberperiode beim Chikungunya-Fieber relativ kurz. Die Gelenkschmerzen sind jedoch stärker ausgeprägt und halten länger an. Auch beim Denguefieber treten Gelenk- und Muskelschmerzen auf, die jedoch in der Regel nicht so stark und langanhaltend sind wie beim Chikungunya-Fieber. Zudem ist die Blutungsneigung beim Chikungunya-Fieber geringer als beim Denguefieber. Bei schweren Dengue-Fällen treten häufiger Blutungserscheinungen wie Nasenbluten, Zahnfleischbluten und Petechien auf.
  • Zika-Virusinfektion: Eine Infektion mit dem Zika-Virus verursacht im Vergleich zu Chikungunya oft mildere Symptome. Während beide mit Fieber, Hautausschlag und Gelenkschmerzen einhergehen können, sind die Gelenkschmerzen bei Zika in der Regel weniger stark. Darüber hinaus ist eine Infektion mit dem Zika-Virus mit spezifischen Komplikationen wie Mikrozephalie bei Säuglingen infizierter Mütter verbunden, die bei Chikungunya-Fieber nicht auftritt.
  • O'nyong-nyong und andere Alphavirus-Infektionen: Diese Infektionen können ähnliche Symptome wie Chikungunya aufweisen, darunter Fieber und Gelenkschmerzen. Um das verursachende Virus genau zu identifizieren, sind jedoch spezielle Labortests erforderlich. Beispielsweise können molekulare Tests anhand ihrer einzigartigen genetischen Sequenzen zwischen verschiedenen Alphaviren unterscheiden.
  • Erythema infectiosum: Erythema infectiosum, auch Ringelröteln genannt, wird durch das Parvovirus B19 verursacht. Es äußert sich typischerweise durch einen charakteristischen „Schlagwangen“-Ausschlag im Gesicht, gefolgt von einem netzartigen Ausschlag am Körper. Im Gegensatz dazu ist der Ausschlag bei Chikungunya-Infektionen weiter verbreitet und weist möglicherweise nicht das typische „Schlagwangen“-Erscheinungsbild auf.
  • Andere Infektionskrankheiten: Chikungunya-Fieber muss auch von Grippe, Masern, Röteln und infektiöser Mononukleose unterschieden werden. Grippe äußert sich hauptsächlich durch Atemwegssymptome wie Husten, Halsschmerzen und verstopfte Nase sowie Fieber und Gliederschmerzen. Masern sind durch Koplik-Flecken im Mund und einen charakteristischen Hautausschlag gekennzeichnet, der sich in einem bestimmten Muster ausbreitet. Röteln verlaufen milder mit einem Hautausschlag, der früher auftritt und schneller abklingt. Infektiöse Mononukleose ist mit einer ausgeprägten Lymphadenopathie und atypischen Lymphozyten im Blut verbunden.
  • Rheumatische und bakterielle Erkrankungen: Erkrankungen wie rheumatisches Fieber und bakterielle Arthritis müssen bei der Differentialdiagnose berücksichtigt werden. Rheumatisches Fieber ist häufig mit einer Streptokokkeninfektion in der Anamnese verbunden und kann zusätzlich zu Gelenksymptomen mit einer Karditis einhergehen. Bakterielle Arthritis betrifft in der Regel ein oder mehrere Gelenke und kann Anzeichen einer lokalen Entzündung wie Überwärmung, Rötung und starke Schmerzen aufweisen. Laboruntersuchungen, einschließlich Blutkulturen und spezifischer Antikörpertests, können helfen, diese vom Chikungunya-Fieber zu unterscheiden.

Verhütung

Bei der Vorbeugung des Chikungunya-Fiebers stehen vor allem die Mückenbekämpfung und der persönliche Schutz im Vordergrund:

  • Mückenbekämpfung:

Umweltmanagement: Da Aedes-Mücken in stehendem Wasser brüten, ist die Beseitigung potenzieller Brutstätten unerlässlich. Dazu gehört das regelmäßige Entleeren und Reinigen von Behältern, die Wasser aufnehmen können, wie Blumentöpfen, Eimern und alten Reifen. In städtischen Gebieten kann die ordnungsgemäße Verwaltung von Wasserspeichern und Entwässerungssystemen die Mückenvermehrung deutlich reduzieren.

Mückenschutzmittel und Schutzkleidung: Mückenschutzmittel mit Wirkstoffen wie DEET (N,N-Diethyl-m-toluamid), Picaridin oder IR3535 können Mücken wirksam abwehren. Das Tragen von langärmeligen Hemden, langen Hosen und Socken, insbesondere während der Hauptstichzeiten (Morgendämmerung und Abenddämmerung), kann das Risiko von Mückenstichen ebenfalls verringern.

  • Maßnahmen im Bereich der öffentlichen Gesundheit:

Überwachung und Früherkennung: Die Einrichtung wirksamer Überwachungssysteme zur frühzeitigen Erkennung von Chikungunya-Fällen ist unerlässlich. Dies ermöglicht die schnelle Umsetzung von Kontrollmaßnahmen, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern. In Gebieten, in denen die Krankheit endemisch ist oder die Gefahr einer Einschleppung besteht, ist eine regelmäßige Überwachung der Mückenpopulationen und der Virusaktivität erforderlich.

Isolierung und Behandlung von Patienten: Infizierte Patienten sollten isoliert werden, um weitere Mückenstiche und eine anschließende Übertragung des Virus zu verhindern. Krankenhäuser und Gesundheitseinrichtungen sollten zudem geeignete Maßnahmen ergreifen, um eine nosokomiale (im Krankenhaus erworbene) Übertragung zu verhindern. Die Behandlung konzentriert sich hauptsächlich auf die Linderung der Symptome, beispielsweise durch die Gabe von Antipyretika zur Fiebersenkung und Analgetika zur Linderung von Gelenkschmerzen.

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Angesichts der Bedrohung durch das Chikungunya-Fieber ist es für Einzelpersonen, Gemeinschaften und Regierungen unerlässlich, proaktive Maßnahmen zu ergreifen, um die Ausbreitung des Virus zu verhindern und die öffentliche Gesundheit zu schützen..


Veröffentlichungszeit: 25. Juli 2025

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